Landkreis richtet Quartier für Geflüchtete in Gießen ein
Der Landkreis Gießen schafft mit Unterstützung des DRK-Kreisverbandes Kapazitäten zur Aufnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine. Ein Gebäudekomplex im Gießener Ursulum bietet ab sofort Platz für eine vorübergehende Aufnahme von Menschen. In einem ersten Schritt werden Plätze für rund 200 Personen hergerichtet. Der Landkreis hat den Komplex in dem Gewerbegebiet für diesen Zweck gemietet.

„Wir schaffen hier kurzzeitige Unterbringungs- und Versorgungsmöglichkeiten für Menschen aus der Ukraine, um mehr Zeit für die Vermittlung in private Wohnangebote zu haben“, erklärt Landrätin Anita Schneider. „Dabei unterstützen uns bereits die Kommunen mit dezentralen Einrichtungen. Hier gewinnen wir zusätzlich Kapazitäten.“ Die Landrätin dankt der Stadt Gießen für die Bereitschaft zur Unterstützung und das Entgegenkommen, im Stadtgebiet die Einrichtung vorzuhalten.
„Weiterhin erreichen uns für unsere Wohnraumbörse Angebote von Privatpersonen, die gerne Menschen aus der Ukraine aufnehmen möchten“, erklärt Sozialdezernent Hans-Peter Stock. „Die passende Vermittlung für die passende Unterkunft benötigt allerdings Zeit und Abstimmung, sodass wegen der stetig steigenden Zahl ankommender Menschen eine vorübergehende Versorgung in einer Sammelunterkunft nötig werden kann.“ Für diesen Zweck wird nun das Gebäude im Ursulum eingerichtet.
Bei der Einrichtung der Sammelunterkunft unterstützt der DRK-Kreisverband den Landkreis. Eine Messebauer wird Trennwände in den Hallen einbauen, damit die vorübergehend untergebrachten Menschen sich in abgetrennte Bereiche zurückziehen können.
„Die Anmietung der Liegenschaft im Ursulum an zentraler Stelle war kurzfristig möglich und verschafft uns Spielraum bei der temporären Unterbringung der Menschen aus der Ukraine, die in ihrem Heimatland und auf der Flucht Schlimmes erlebt haben“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter und Baudezernent Christopher Lipp. „Wenn es die Situation erfordert, hat der Landkreis die Option, weitere Flächen in dem Gebäude anzumieten und damit die Unterbringungskapazitäten zu erweitern.“
Die Unterkunft im Ursulum ersetzt nicht die privat angebotenen Quartiere für Menschen aus der Ukraine. „Ein großes Dankeschön geht an alle, die Menschen aufgenommen haben und begleiten – aber auch an alle Aktiven des DRK, die uns nun bei der Einrichtung der Sammelunterkunft unterstützen“, sagt Landrätin Schneider.
Der Landkreis Gießen hat auch die Kapazitäten zur Aufnahme und Registrierung der geflüchteten Menschen in der Verwaltung am Riversplatz ausgebaut. Sowohl die Ausländerbehörde als auch der Fachdienst Migration haben mit personeller Verstärkung des Jobcenters und weiterer Bereich aus der Kreisverwaltung zusätzliche Schalter eröffnet. Auch unabhängig von den Zuweisungen aus der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes suchen täglich bis zu 100 Menschen aus der Ukraine die Kreisverwaltung auf.
Wer Wohnraum für Geflüchtete anbieten möchte, kann dies weiterhin per E-Mail an gu@lkgi.de tun.
Weitere Informationen gibt es unter www.lkgi.de – ebenfalls das Formular für eine Online-Aufenthaltsanzeige vorab, die die Registrierung bei der Ausländerbehörde vor Ort vereinfacht.